Datenmodellierung
Die Datenmodellierung wird als Begriff in Verfahren der Informatik verwendet, bei denen auf klar definierte Weise Beziehungen und Eigenschaften für Objekte eines Kontextes beschrieben sind. Nach den Vorstellungen der Informatik gibt es in der Objektwelt oder Weltbasis genau zu beschreibende Objekte, für die man dann genau zu bestimmende Eigenschaften (Attribute) und Beziehungen (Relationen) festlegt, um Abläufe zu ordnen oder verständlich zu machen.
Ein einfaches Beispiel für Datenmodellierung als Ausgangspunkt der Datenmodellbildung
Bei der Verwaltung einer Krankenkasse müssen Mitgliedsbeiträge erhoben und auf Leistungsträger verteilt werden. Die Datenwelt der Objekte sind die Personen oder Institutionen, die Geld zahlen, Leistungen erbringen oder Geld erhalten. Eine einfache Modellierung dieser Daten legt Objekte wie Mitglied, Arzt oder Apotheker fest, ordnet diesen Objekten Eigenschaften zu (z.B. „erbringt Leistung“ oder „zahlt Beitrag“) und legt Beziehungen fest (z.B. „Objekt Arzt untersucht Objekt Mitglied“). Ergebnis der Modellierung sind immer Modelle, die zu genau bestimmten Datenbeständen und Datenbanken führen sollen. Datenmodelle haben eine deutlich längere Lebensdauer als einzelne Abläufe oder einzelne Daten. Beim obigen Krankenkassenbeispiel muss die Datenmodellierung nur abgeändert werden, wenn sich rechtliche Rahmenbedingungen ändern, wenn also beispielsweise festgelegt werden würde, dass der Arzt nicht mehr Einzelleistungen abrechnet, sondern nach Arbeitsstunden zu bezahlen ist.
Datenmodellierung in Projektphasen
Die Modellierung der Daten erfolgt in einzelnen Phasen. Zunächst wird ein konzeptionelles Datenbankschema geschaffen, das die beobachtbare Welt in Objekte, Eigenschaften und Beziehungen unterscheidend strukturiert. Dieses Modell wird mit Texten und Grafiken veranschaulicht. Anschließend kann ein logisches Datenbankschema geschaffen werden. Hierbei werden die Objekte genauer bestimmt; beispielsweise werden Feldstrukturen, Feldinhalte und Feldformate festgelegt, die den Detailcharakter der Objekte hervorheben. Beim Beispiel oben wird unter anderen festgelegt, welche Detailinformationen von den Objekten Arzt bzw. Mitglied erfasst werden sollen und welches Format hierfür jeweils zu wählen ist. Aus dem logischen Datenbankschema entsteht dann das physikalische Datenbankschema, bei dem die formulierte Struktur dem Datenbanksystem angepasst wird. Zur Datenmodellierung werden insgesamt nur Daten herangezogen, die zum inhaltlichen Kontext passen. Reine softwarebezogene Daten und Konfigurationsdaten der genutzten Rechner gehören nicht in die Datenmodellierung.